Am vergangenen Montag und Dienstag unternahmen die 9. und 10. Klassen der Integrierten Realschule Plus Vallendar (IRSp Vallendar) eine eindrucksvolle Exkursion zur Gedenkstätte Hadamar, einer ehemaligen Tötungsanstalt der NS-Zeit, in  der  während der NS-Zeit Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen sowie psychischen Erkrankungen ermordet wurden, da das NS-Regime diese Menschen als „lebensunwert“ betrachtete.

Diese historisch bedeutende Stätte bot den Schüler*innen einen tiefgehenden Einblick in die grausamen Ereignisse, die dort stattfanden. Die Mitarbeiter der Gedenkstätte führten die Gruppen durch das Gebäude, vermittelten wichtiges Wissen und schärften das Bewusstsein für die schrecklichen Verbrechen, die dort begangen wurden.

Während der Führungen hatten die Schüler*innen die Möglichkeit, sich intensiv mit den Biografien realer Menschen auseinanderzusetzen. Sie lernten die Gesichter und Namen der Opfer kennen, was den Opfern eine Stimme gab und ihre Geschichten lebendig hält. Diese direkte Konfrontation mit dem Schicksal der Opfer war besonders eindrucksvoll und bewegend, denn sie ermöglichte es den Schüler*innen, eine tiefere emotionale Verbindung zu den Ereignissen herzustellen.

Die Schüler*innen setzten sich aber auch mit den Tätern auseinander und waren schockiert, als sie erfuhren, dass viele der Verantwortlichen nach dem Krieg nur milde bestraft wurden. Diese Erkenntnis verstärkte das Gefühl der Notwendigkeit, die Erinnerung an die Verbrechen wachzuhalten und daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen.

Der Tag endete mit einem gemeinsamen Besuch des Friedhofs oberhalb der Klinik, der für alle Opfer dieser Zeit ist- unabhängig von Religion und Herkunft. Dort reflektierten die Teilnehmenden das Erlebte und diskutierten darüber, was sie beitragen können, dass so etwas nie wieder passiert. Das auf der Gedenkstele eingravierte Zitat „Mensch, achte den Menschen“ erhält gerade in der heutigen Zeit eine immer größere Bedeutung. Diese Reflexionsphase war ein wesentlicher Bestandteil des Besuchs und unterstrich die Wichtigkeit von historischer Bildung als Mittel zur Prävention von Menschenrechtsverletzungen.

Die IRSp Vallendar führt diese Exkursion jedes Jahr durch, weil sie um die immense Bedeutung der Auseinandersetzung mit der Geschichte weiß. Solche Besuche sind von unschätzbarem Wert, um sicherzustellen, dass die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit nie vergessen werden und sich niemals wiederholen.